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Der Bochum-Fonds Teil 3 - Das macht ihn besonders

Gesellschaft

Stadt-Gespräche - Folge 45

In den Stadt-Gesprächen reden wir, vom städtischen Start-up ShiftDigital, mit Mitarbeiter:innen aus der Verwaltung über Digitalisierung, E-Government und New Work. In dieser Folge erzählt Charlotte Kreckel von der Bochum Marketing GmbH, was den Bochum-Fonds so besonders macht und gibt Einblicke darin, wie das Förderprogramm bisher von Bürger:innen angenommen wird.

Nina da Costa: Was ist am Bochum-Fonds anders als an anderen Förderprogrammen dieser Art? 

Charlotte Kreckel: Ein Hauptpunkt ist, dass wir sehr viel Beratungsleistung bieten können und ein weiterer, dass wir sehr eng an der Verwaltung sitzen und so die Umsetzung der Projekte auf schnellerem Wege ermöglichen können. Wir sind durch unsere alltägliche Arbeit gut in der Stadt vernetzt, und an sich ist der ganze Prozess sehr niederschwellig gehalten. Es kann zum Beispiel jemand zu mir kommen - das ist die Tage auch passiert - der sich nicht wohl damit fühlt, in der deutschen Sprache einen Antrag zu schreiben. Derjenige kann mir seine Idee erzählen und wir füllen den Antrag gemeinsam aus. Ich glaube, das ist in anderen Projekten dieser Art oft nicht möglich und macht den Bochum-Fonds auch aus. Es ist zwar keine hundertprozentige Förderung, weil man einen 20%igen Eigenanteil leistet, aber jeder, der ehrenamtlich tätig ist, kann diesen mit seinen Arbeitsstunden fast schon erfüllen. Es geht uns wirklich nur darum, Leute auszuschließen, die vielleicht eine Veranstaltung organisieren und dazu alles an Externe abgeben und selbst vor Ort gar nicht tätig sind.

Nina: Man hat diese zwanzig Prozent Eigenanteil ja durch die Umsetzung selbst fast schon erfüllt.

Charlotte: Und bei den Großprojekten muss man ehrlicherweise sagen, dass das meist Akteur:innen und Vereine sind, die sich auskennen und teilweise sogar Einnahmen haben oder wissen, wie man einen Sponsor findet. Bei der Konzeptionierung haben wir uns schon gefragt, ob wir es in den ersten Jahren schaffen, das Geld auszuschöpfen, weil 372.000 Euro sind schon eine große Summe. Aber jetzt, wo die ersten Wochen um sind, bin ich optimistisch, dass es sehr viel Bedarf gibt und wir für tolle Projekte eine Menge Geld unter die Leute bringen können. 

Nina: Wie viele Anträge habt ihr denn bis jetzt? 

Charlotte: Es sind mehr als 40 eingegangen, wobei man sagen muss, dass die nicht alle final sind. Da sind wir teilweise noch in der ersten Abstimmung und teilweise auf der Suche nach Antragsteller:innen, weil die Leute das nicht selbst machen möchten, sondern auf der Suche nach einem Verein sind, der sie unterstützt. Und wir haben einige Anträge, bei denen wir uns erstmal nach Genehmigungen umschauen müssen. Aber es sind auch schon die ersten Anträge von unserer Seite freigegeben. Da wurden noch die Bezirksverwaltungsstellenleiter:innen beteiligt und im November konnten wir dann die ersten Genehmigungen erteilen. 

Nina: Und mit der Umsetzung der ersten Projekte geht es jetzt langsam los?

Charlotte: Genau. Projekte durften ab dem 1.1.2021 starten, weil die Mittel dann erst zur Verfügung standen, und für dieses Jahr wird auch abgerechnet. 

Nina: Gibt es dann auch Berichte zu den geförderten Projekten auf www.bochum-fonds.de? 

Charlotte: Ja, klar! Es ist uns total wichtig zu zeigen, welche Ideen hier schlummern. Ich glaube auch, dass Projekte in dem einen Quartier umgesetzt werden, die jemand anderes toll findet und gerne selbst machen möchte. Die Webseite soll auch als Ideengeber für die eigene Arbeit und als Plattform dienen, auf der man eine Übersicht bekommt, was es in Bochum schon gibt. Und wir wollen zeigen, dass es eben nicht der Verein sein muss, sondern auch Privatpersonen etwas auf die Beine stellen können. Es soll ermutigend sein und zeigen, dass sich jeder beim Bochum-Fonds bewerben und einen Antrag stellen kann. Das ist auch kein Hexenwerk - dafür sind wir ja da und helfen. Und man kann tolle Sachen machen. 

Nina: Müssen die Projekte frei zugänglich sein? 

Charlotte: Es muss öffentlich zugänglich sein und für Veranstaltungen darf es keine Eintrittsgelder geben. Es sollen immer möglichst viele Menschen daran partizipieren können. Deswegen ist auch nicht grundsätzlich ausgeschlossen, dass etwas auf einem Privatgrundstück stattfindet - solange man es öffnet. 

Nina: Da müsste man aber vermutlich ein paar Versicherungen abschließen...

Charlotte (lacht): Haftpflicht empfehlen wir sowieso immer!

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